CQB Review of Training
Eine aktuelle Episode des Formats Hotwash von Project Gecko nimmt ein Trainingsvideo der 10th Special Forces Group unter die Lupe. Eli analysiert dort verschiedene Aspekte der CQB-Durchführung und legt offen, welche taktischen Entscheidungen zu diskutieren sind – sowohl im Hinblick auf Raumkontrolle als auch im Detail der Bewegungsabläufe. Eli ist Gründer von Project Gecko, einer israelisch-deutschen Firma, die sich auf Ausbildungen im Bereich CQB, taktischer Ausbildung und Beratung konzentriert. Bereits in der Vergangenheit konnte Eli seine Expertise in der CQB-Reihe auf YouTube in Zusammenarbeit mit UFPro beweisen.

RAUMEINTRITT: TAKTIKWAHL UND IHRE KONSEQUENZEN
Bereits beim Eintritt ins erste Zielobjekt fällt auf: Das Team nutzt die Step-Center-Technik anstelle einer Raumaufschneidung. Diese Wahl wirkt sich direkt auf die Verteilung der Kontrolle im Raum aus.

Der erste Mann konzentriert seine Aufmerksamkeit auf ein Ziel im 90-Grad-Winkel zur Tür. Damit bleiben die unmittelbaren Eckbereiche des Raumes für entscheidende Sekunden unbeobachtet. Letztendlich muss beim Dynamic Entry immer der Kompromiss von Sicherheit gegenüber Geschwindigkeit geopfert werden, aber: Auch der zweite Operator zeigt ein ähnliches Muster, ohne seine Waffe zuerst in Richtung der rechten Ecke zu bewegen.
Beurteilung:
Diese Vorgehensweise erzeugt 2 tote Winkel – genau die Zonen, aus denen in einem scharfen Einsatz die größte Bedrohung erwachsen kann. Hinzu kommt, dass vier Operator gleichzeitig im Raum gebunden sind, während die Sicherung des Korridors nur unzureichend gewährleistet wird. In realen Operationen ist das ein unnötiges Risiko.
BEWEGUNGSTEMPO: BALANCE ZWISCHEN SPEED UND KONTROLLE
Eli hebt die Bedeutung des Tempos beim Raumeintritt hervor. In dem analysierten Training bewegen sich die Operator zu zögerlich, um den Charakter einer dynamischen Zugangsweise glaubhaft zu tragen.
"Wenn ich eine dynamische Zugangsweise wähle, ist Speed eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Überleben"
Die Balance zwischen Geschwindigkeit und Wahrnehmung ist schmal, man tendendiert immer dazu, auf einer Seite vom Pferd zu fallen. In dieser Sequenz führt das langsamere Tempo dazu, dass der Raum im kritischen Übergang nicht vollständig erfasst wird und zeitgleich werden die Ecken zu spät bearbeitet.
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ROOM CLEARING: ALTERNATIVE ANSÄTZE DISKUTIERT

Beim Räumen des hinteren Raumbereichs wird die "Back-to-Back"-Methode angewendet. Obwohl diese Technik etabliert ist, identifiziert Eli potentielle Nachteile:
- Mögliches Verhaken von Ausrüstung in engen Räumen
- Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
- Herausforderungen für den Operator auf der schwächeren Seite bei der Waffenausrichtung
Alternative: Eine Links-Rechts-Aufteilung würde bessere Sichtlinien und mehr taktische Flexibilität ermöglichen, so Eli.

BREACHING-VERFAHREN: DETAILS ENTSCHEIDEN
Positiv fällt die Verwendung einer Sicherungsschnur an der Breaching-Schrotflinte auf – ein Indiz für durchdachtes Vorgehen. Gleichzeitig zeigt sich im Detail Verbesserungspotenzial: Eine ungeschützte Metallschnalle am Tragesystem birgt unnötige Geräuschsignaturen. Gerade in mehrräumig- oder geschossigen Gebäude ein nicht zu unterschätzender Punkt, da feindliche Kräfte im Zweifel immer im Vorteil sind.
Ein wichtiger Aspekt betrifft die Phase nach dem Türöffnen: Der Breacher bewegt sich nach links, ohne dass sofort eine vollständige Raumsicherung gewährleistet ist. Dies könnte in einem realen Szenario zu Sicherheitslücken führen, insbesondere bei Zielen auf der rechten Raumseite.
Kritischer Punkt: Die fehlende 360-Grad-Sicherung und die zeitliche Diskrepanz zwischen Türöffnung und nachfolgender Raumkontrolle schaffen einen Zeitraum erhöhter Verwundbarkeit.
TRAININGSGESTALTUNG: POSITIVE ASPEKTE
Trotz der identifizierten Verbesserungsbereiche wird die durchdachte Platzierung der Shoot-/No-Shoot-Targets durch den Ausbilder gelobt. Diese Elemente trainieren effektiv die Entscheidungsfindung unter zeitlichem Druck.
FAZIT: LERNEN DURCH ANALYSE
Eli von Project Gecko betont, dass es nicht um die Bewertung von Individuen geht, sondern um konstruktives Lernen aus Beobachtungen. Jede Trainingseinheit bietet Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, unabhängig vom Erfahrungslevel der beteiligten Kräfte. Denn, und das betont Eli auch direkt am Anfang: Vermutlich haben wir es in diesem Video mit Kräften der 10th Special Forces Group zu tun, die noch in der Ausbildung sind und/oder sich an Trainingskünstlichkeiten halten müssen, die ggf. von den Ausbildern vorgegeben worden sind.
Kernaussage: CQB lebt von Präzision, Geschwindigkeit und kompromissloser Raumsicherung. Fehler in der Ausbildung müssen offen angesprochen werden – nur so werden Fähigkeiten verbessert und Risiken im Einsatz minimiert. Unabhängig davon, ob es sich um einen Streifenpolizisten oder einen Operator der Special Forces handelt.
Project Gecko im Netz: Hier lang!
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