Auf den Behördentagen des Schweizer Waffenherstellers B&T im vergangenen Juni wurden sie von mir ausführlich in Augenschein genommen: die Produkte des deutschen Anbieters Andres Industries. Der Wärmebildgerätehersteller bietet in seinem Shop nicht nur Behörden, sondern auch Jägern vielerlei Optiken an, die (je nach landesspezifischer Rechtslage) bei der Jagd äußerst hilfreich sein können. So ist beispielsweise das Wärmebildvorsatzgerät TigIR Z-20 laut Andres eines der derzeit kürzesten Geräte auf dem Markt, mit 55mm Optik und damit, so der Hersteller, bis zu 3km Entdeckungsreichweite. Der Thermalsensor hat eine Auflösung von 20mK. Für Privatanwender nicht besonders interessant, jedoch fürs Militär: Die kurze Bauweise ermöglicht auch eine Montage auf Maschinengewehren, so Andres, die nur wenig Platz für eine solche Hardware haben. Doch auch auf einem Sturmgewehr bzw. einer Selbstladebüchse ist Platzsparen immer eine gute Idee. Das Titelbild zeigt das erwähnte Modell mit einer APC308 von B&T und einem Glas von ZCO. Zahlreiche andere Geräte von Andres standen bei B&T ebenfalls zum Test bereit.
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Die Qualität des Berliner Herstellers hat nun offenbar auch einen anderen Anbieter von Nachtsichttechnik überzeugt: Laut eines Berichts des Berliner Tagesspiegels hat sich der griechische Hersteller Theon International an Andres beteiligt. Theon wird deshalb auch seine Deutschlandzentrale nach Berlin-Lichtenberg verlegen, in die Räumlichkeiten von Andres. Die Investition ist knapp über eine Million Euro schwer, mit zusätzlichen Optionen bis zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 4,5 Millionen Euro. Weiter wird berichtet, dass die beiden neuen Partner sich bereits auf lukrative Bundeswehr-Deals vorbereiten.

Auch wenn die Fertigung nicht in Berlin, sondern in Belgien ausgebaut werden soll, so ist diese Partnerschaft doch ein wichtiger Schritt für den Standort Berlin, an dem es rüstungstechnisch traditionell wenig Technikherstellung, dafür jedoch sehr viel Repräsentanz - Bundesregierung und Ministerien sei Dank - gibt. Der Vorteil von Andres: Die Firma besteht bereits auf dem Markt und damit im harten Wettbewerb. Anders als ein frisches Startup muss sich Andres somit nicht mehr beweisen.