Donnergrollen in den Vereinigten Staaten
Am 30. Mai 2025 reichte "B&T USA" gemeinsam mit dem Schweizer Mutterkonzern "B&T AG" Klage gegen "SureFire, LLC" beim District Court in Tampa (Florida) ein. Im Zentrum steht ein Patentstreit rund um ein Schnellspann-Montagesystem für Schalldämpfer und eine angebliche Absprache beider Konzerne vor vielen Jahren. Die Klageschrift (Aktenzeichen 8:25‑cv‑01408) fordert ein Gerichtsurteil gegen das SureFire-Patent Nr. 7.676.976. Dieses Patent schützt Surefire's renommierte und bewährte Schnellspannvorrichtung für Schalldämpfer.

Das in Florida ansässige Unternehmen B&T USA hat nun eine Bundesklage gegen SureFire eingereicht, um den bereits lange schwelenden Streit darüber zu klären, wem das beliebte Schnellverschluss-System für Schalldämpfer tatsächlich gehört. Das Argument: B&T habe die Technologie bereits seit 2001 entwickelt, auf Messen präsentiert und ab 2002 an US-Militär sowie Navy SEALs verkauft. Damit wäre die Technik relevant älter als SureFires Patent für das ROTEX-System von 2005. B&T wirft SureFire außerdem Vertragsbruch vor: Es habe einst ein stilles Abkommen gegeben, keinen Patentstreit gegen Surefire oder deren Kunden anzustreben - solange sich SureFire zurückhält.

Nun sei dieses Abkommen gebrochen, nachdem SureFire kürzlich rechtliche Schritte gegen B&T-Partner wie Sons of Liberty Gun Works eingeleitet habe. SureFire hatte Sons of Liberty Gun Works (SOLGW) mit rechtlichen Schritten gedroht – wegen deren NOX SF QD-Mündungsfeuerdämpfer, der auf einem von B&T gefertigten Adapter basiert. Die Folge: SOLGW stellte die Nutzung des Adapters ein. Kurz darauf forderte SureFire von B&T, die Produktion und den Vertrieb entsprechender Bauteile zu stoppen – mit Verweis auf ihr eigenes US-Patent Nr. 7.676.976. Für B&T war damit eine rote Linie deutlichst überschritten.
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Jon Scott, CEO von B&T USA, erklärt gegenüber Guns.com:
„B&T blickt auf eine lange und gut dokumentierte Innovationsgeschichte zurück, die SureFires Patent um mehrere Jahre vorausgeht. Obwohl SureFire über B&Ts frühere Entwicklungen bestens informiert war, wurden entscheidende Beweise gegenüber dem US-Patent- und Markenamt zurückgehalten – während man dasselbe Patent nutzte, um nicht nur gegen uns, sondern auch gegen unsere Partner vorzugehen. Mit dieser Klage wollen wir SureFire für dieses Fehlverhalten zur Rechenschaft ziehen, B&Ts Rechte klären und sicherstellen, dass wir unsere Kunden im zivilen und militärischen Bereich weiterhin ohne Einschränkungen bedienen können.“
Wie geht es nun weiter?
SureFire selbst äußerte sich bislang zurückhaltend. Man halte die Angelegenheit für ungeeignet zur öffentlichen Diskussion und wolle sie ausschließlich auf juristischem Wege klären. Einen bewussten Missbrauch oder strategisches Vorgehen bestreitet das Unternehmen. Da das SureFire-Patent in rund einem Jahr ausläuft, ist das juristische Interesse groß: B&T will den eigenen Marktzugang schützen, bestehende Geschäftsbeziehungen absichern – und langfristig sicherstellen, dass das Rotex-System nicht durch einen juristischen Präzedenzfall beschädigt wird.
Was ursprünglich mit einem Handschlag begonnen haben mag, endet nun vor Gericht. Wir halten euch hier auf dem Laufenden!
Headerbild: thetruthaboutguns.com