Modern Gun Culture Part I – hat Dich auch das Hypebeast gepackt?

Modernes Trendsetting in der Gun Culture - es geht mehr als um “Merchandise”!

Team Hypebeast - Fuck yeah!

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Viele haben schon von Gruppen wie „Forward Observations“ gehört. Doch abgesehen von eBay & Co. scheint es kaum Merchandise zu geben. Aber was ist überhaupt diese Hydra Mount? Und warum werden bestimmte Dinge so extrem gehypt?

Gun Culture Hypebeast - Ein Überblick

Forward Observations Group, Global Battlefield Research Systems (GBRS), White Phosphor – den meisten von uns sind diese Namen ein Begriff, wobei FOG („Forward Observations Group“) wahrscheinlich die bekannteste ist. Sie alle gehören mehr oder weniger zu einer modernen, jungen Subkultur, die teilweise als „Hypebeast“-Kultur bezeichnet wird.

Was ist ein „Hypebeast“?

Älteren Generationen oder eher analogen Typen mag der Begriff fremd sein. Als „Hypebeast“ bezeichnet man vorwiegend jüngere Männer, die den neuesten Trends und Moden folgen. Die Kleidung in dieser Subkultur ist bewusst auffällig, limitiert und zeichnet sich durch prominent platzierte Logos aus, die mehr die Marke als die Kleidung selbst in den Vordergrund stellen. Zu den bekanntesten Vertretern im zivilen Bereich zählen „Supreme“ und „Yeezy“. Die Produkte sind rar und werden in sogenannten „Drops“ verkauft – diese werden angekündigt und zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlicht. Innerhalb kürzester Zeit sind die Produkte ausverkauft. Wer Glück hat, erwischt etwas, wer nicht, muss bis zum nächsten Drop warten – oder auf Plattformen wie eBay zu absurd hohen Preisen zuschlagen. Caps aus vergangenen Drops kosten oft weit über 100 Dollar.

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Vage Bilder. Hoodies mit Logos. NVGs. Keine weiteren Infos: Willkommen in der besten Sub-Popkultur der Welt.

Die Anfänge

Okay, jetzt wissen wir, wie Supreme & Co. ihr Zeug vermarkten. Aber was hat das mit unserer Szene zu tun? In der heutigen Zeit sind Spezialeinheiten und die Subkultur rund um Personen, die oft mit Plattenträgern, ballistischen Helmen und modernen Feuerwaffen in nicht-sportlichen oder jagdlichen Kontexten agieren, definitiv in der Popkultur angekommen.

Beispiele gefällig? Die Comic-Serie „Black Powder Red Earth“ dreht sich genau um solche Personenkreise im privaten Sicherheits- oder Contracting-Bereich.

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Die beliebte Serie „Black Powder Red Earth“ zeigt bereits durch den Namen, was die Themen sind.  Bild: Black Powder Red Earth

Andere Beispiele sind Filme und Serien wie „The Contractor“, „SEALs“, „Zero Dark Thirty“ oder „13 Hours“. Sogar „John Wick“ könnte man dazuzählen. Bücher wie Mark Owens „Mission erfüllt“ oder Rob O'Neills „Der Operator“ haben ihren Platz in der Popkultur gefunden. Und nicht nur in Buch- oder Filmform: Schauen wir uns die Videospielwelt an. Eines der ersten, das diese Subkultur in den Mainstream brachte, war „Tom Clancy's Splinter Cell“ im Jahr 2002. Damals steckte der „Global War on Terror“ (GWOT) noch in den Anfängen. Männer mit Nachtsichtgeräten operierten in sandigen Ländern – es war der Nerv der Zeit. Spiele wie „Call of Duty: Modern Warfare“ (2019) erreichten den Höhepunkt dieser Entwicklung. Das Video zur SAS-Mission „Clean House“ aus diesem Spiel hat heute über 2,6 Millionen Aufrufe (Stand 09/2024). Popkultur in ihrer besten Form. Besonders für Waffenliebhaber ist der Realismus interessant, da die Entwickler von Activision Lucas Botkin hinzuzogen, um die Spielmechanik möglichst realitätsnah zu gestalten.

Hypebeast-Style Brands in unserer Szene

Im Bereich der Waffenanwender sind die bekanntesten Marken für Kleidung und Gear (die in diesem Genre unterwegs sind) FOG, „GBRS“, „Finance and Maneuver“ und „White Phosphor“. Es gibt aber unzählige mehr und nicht alle erfüllen immer zu 100% die Definition von „Hypebeast-Brands“. Die bekanntesten werden wir uns nochmal später kurz anschauen. Sie grenzen sich zur zivilen „Hypebeast“-Culture vor allem durch folgendes ab: Zu einem Großteil sind diese Marken von Veteranen der SOF („Special Operations Forces“ - also Army Ranger, Navy Seals, Green Berets (oder sogar Ex-DEVGRU – bspw. DJ Shipley)) gegründet und betrieben. Das zeigt sich dann auch in den produzierten Videos der Brands auf Social Media. Viele Ausschnitte von Menschen bei den Spezialkräften, die Dinge tun. Viel dynamisches Schiessen. Viel High-Speed-Gucci-Material. 90s-Videokassetten-Effekte unterlegt mit Rap, Phonk, Techno – thats how we do it. Im Gegensatz zur zivilen Hypebeast-Kultur dreht sich aber nicht immer alles nur um Klamotten, genau genommen zählen dazu nämlich auch Produkte wie die GBRS Hydra-Mount. 

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Die „Hydra Mount“ ist ein Riser für Rotpunktvisiere, der gleichzeitig eine erhöhte Plattform für IR-Laser und Zielbeleuchter wie das MAWL oder PEQ-15 bietet. Da Laser/Laser-Zielbeleuchter wie das PEQ-15 sonst immer auf dem Handguard montiert werden, kann es hier zu Treffpunktabweichungen kommen. Die gleichzeitige, feste Montage auf dem Upperblock löst das Problem, da der Handuard nicht fest mit dem Lauf verbunden ist. Unsere Freunde des guten Geschmacks bei Black Trident haben die Hydra Mount im Shop.

Kurz gesagt: Es geht um einen ganzheitlichen „Stil“. Der letzte heiße Scheiss, der schwer zu bekommen ist. WAS genau dieser letzte heiße Scheiss ist, definiert die Gruppe selbst, wird beeinflusst von aktuellen Entwicklungen in Nachrichten, Memes oder allgemeinen Trends. Beispielhaft wären hier die Caps mit grossen, einzelnen Lettern: FOG mit „F“-Dad Caps, Finance and Maneuver mit ihren „F/M“-Caps usw.

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Das Trendsetting findet organisch statt. Es gibt keine institutionellen Taktgeber. Die Akteure sind die Community selbst, die entscheidet, was „hot“ und was „Schrott“ ist. Es ist ein konstanter Wandel. Bild: @myraid_defense

Eine weitere Besonderheit dieser Marken ist ihr bewusst sparsamer Umgang mit Informationen zu den Team-Mitgliedern. Teilweise sind diese noch aktiv in Einsätzen unterwegs. Oft ist nicht einmal bekannt, wer genau hinter den Marken steht. Es geht mehr um den „Spirit“ als um die Personen. Das erinnert an Bitcoin und das Pseudonym „Satoshi Nakamoto“, dessen wahre Identität auch unbekannt ist, um die Idee von Bitcoin nicht an eine Person zu binden und damit potenziell zu schwächen. 

„People can fall. A simple Idea can’t.“ Warum es problematisch sein kann, wenn Personen zu sehr im Mittelpunkt einer Marke stehen, erfährst du in Teil II dieser Serie.

 

Titelbild: Forward Observation Group