Der öffentliche Streit der Verbände rund ums Waffenrecht geht in die nächste Runde:
Auf der Jagdmesse auf Schloss Grünau lieferten sich die beiden Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) einen denkwürdigen Schlagabtausch. Helmut Dammann-Tamke (Präsident des DJV) warf Ernst Weidenbusch (Präsident des BJV) einen inzwischen berühmten Begriff aus der digitalen Welt vor: Fake News. (Pirsch berichtete zuerst über diesen Disput.) "Über Videos zu behaupten, dass sowohl die Mitarbeiter als sowohl die ehrenamtlichen Repräsentanten des DJV nicht mit Vertretern der Ministerien sprechen würden, fällt in die Kategorie der Fakenews", wird der DJV-Präsident in der Berichterstattung zitiert.
Das ließ der BJV-Präsident nicht unwidersprochen stehen: Er behauptete, dass aufgrund der Interventionen des BJV viel Falsches und Unsinniges im Waffenrecht verhindert worden sei. Zudem habe ihm die zuständige Abteilungsleiterin im Bundesinnenministerium, Jessica Däbritz, bestätigt, dass weder der Bundesverband ziviler Legalwaffenbesitzer (BZL) noch andere an der Petition beteiligte Verbände mit "ihr und ihren Mitarbeitern" gesprochen hätten. Sollte das nicht stimmen, so könne Herr Dammann-Tamke gern Durchwahl oder Handynummer von ihm erhalten.
Man sieht: Emotionen sind weiter im Spiel, niemand will sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Währenddessen zirkulieren erste Überarbeitungen des aktuellen Waffengesetzentwurfes, angeblich mit nur wenigen Änderungen. Die nächsten Tage bleiben also spannend, auch und gerade hinsichtlich der Frage, worauf man sich nun konzentrieren wird - Streit oder Sachthemen. Auch wenn auf der Jagdmesse am Ende des Beitrags von Ernst Weidenbusch darauf hingewiesen wurde, dass der "Feind" nicht innerhalb der Verbände, sondern "außerhalb" zu suchen ist. Wir werden bereits in Kürze sehen, ob der Appell gefruchtet hat.