Training mit der höchstmöglichen Effizienz - die T.Rex Arms App ist da!

Fest definierte Ziele sind der Grundpfeiler für Erfolg. Was im Geschäftlichen und beim Sport gilt, gilt auch beim Schießen.

Gewichte, Wiederholungen, Intervalle, Intensitäten, zu sich genommene Kalorien und gelaufene Kilometer tracken - was bei Fitness schon lange Usus ist, hält nun Einzug beim Schießen. 

 

Die “Range Day”-App dient als eine Art “digitaler Trainingsassistent”, der Schützen hilft, ihre Technik zu verbessern und gezielt an ihrer Präzision und Geschwindigkeit zu arbeiten. Komplett im typischen Design bietet sie eine Vielzahl von Funktionen wie Drill-Timer und visuelle Anleitungen und Statistiken, mit denen Schützen ihre Fortschritte analysieren können. Zudem können personalisierte Drills erstellt werden, um spezifische Einzelfähigkeiten zu trainieren. Diese Innovation richtet sich besonders an Schützen, die ihre Fähigkeiten im Umfeld des praktischen Schießens effizient verbessern möchten.

Bemerkenswert: Sie folgt dem Kredo der Firma, das alles ohne (Fremd-)Werbung läuft. Kein Sponsoring, keine Werbung oder Kooperationen in den Videos, dem Podcast - und jetzt auch in der App. Etwas, was 2024 eine erholsamere Wirkung hat, als es haben sollte. 

Inhalte und Zielsetzung

Äußerst intuitiv präsentiert sich der Hauptbildschirm. Hier gelangt man direkt zum "Hit Factor Calculator" (dazu kommen wir später noch!) und zu den vor konfigurierten Übungen. Dazu zählen hier u.a. etablierte Drills wie der Bill Drill. Aber auch andere, weniger populäre Übungen. Auf diese hat man direkt Zugriff vom Hauptbildschirm. Zu jeder Übung gibt es sowohl ein Video als auch eine kurze schriftliche Erklärung. Hat man diese verstanden, geht es zum "Hit-Factor-Calculator". Über die Reiter am unteren Bildschirmrand gelangt man zu anderen Funktionen. So können dort eigene Drills angelegt werden, Zeiten verglichen werden und mehr. Das alles mag zunächst wenig innovativ erscheinen, denn solche Drills und Erklärungen sind auch anderswo verfügbar. Wozu also eine App? Was macht sie besonders? 

Aufbau Drills
 

Bild Oben: Zu jedem Drill findet sich eine detailreiche Erklärung, was genau geschossen wird. Diese fungiert gleichzeitig als Tabelle, um die eigenen "Hits" oder "Misses" einzutragen.

Die Drills.

Bereits oben sprachen wir von unserem Freund "Bill". Beim "Bill Drill" werden 6 Schuss in der schnellstmöglichen Zeit aus einer Distanz von 7 Yards (für uns normale Menschen: 7 Meter) auf ein Target abgeben. Ziel sind 6 Treffer in der Alfa-Zone. Zeiten unter 3 Sekunden sollten hier das Ziel sein. Die Schwierigkeit besteht vor allem aus 2 Dingen: Das Aufrechterhalten des Griffs und das Behalten der Kontrolle. Lockert sich der Griff aufgrund mangelnder (oder falscher) Technik öffnet sich die Schussgruppe exponentiell. Da die Hand nach dem ersten Schuss nicht mehr stabilisiert, geht der 2. daneben. Die Hand öffnet sich weiter und die Gruppe geht weiter auf. Im besten Fall wird noch versucht zu korrigieren, der Schütze büßt dadurch aber Zeit ein. Ist die Gruppe zum Teil (also 3-4 Schuss) eng beieinander, aber der Rest eher verstreut und tief, so deutet dies auf mangelnde Kontrolle hin. Dabei sitzen die ersten Schüsse, aber aus (vermeintlicher) Zeitnot wird der Abzug durchgerissen.

Wird er als „Cold Start“, das heißt als allererster Drill, ohne Aufwärmen geschossen zeigt sich, wie robust die eigenen Fähigkeiten im "Worst-Case", also ohne Vorbereitung, sind. 

Ein anderer, mittlerweile gut bekannter Drill ist der „50 Round Carbine Standard“. Er vereint sowohl das Beüben in den allgemeinen Grundsätzen wie sauberes Abziehen, adäquates Visierbild etc. als auch erste Aspekte bei der Bewegung mit der geladenen Waffe. Ein sehr unterschätztes Themenfeld. Nicht nur in Bezug auf Schiessfertigkeiten, auch in Hinblick auf Sicherheit. "Mündungsdisziplin mit der geladenen Waffe" ist ein unbeliebtes Thema - und doch ist es so wichtig. Das kann quasi "nebenbei" durch diesen Drill auch mit trainiert werden, da ein Bewegen "im Raum" notwendig ist.

 

DRYFIRE. 

Es gibt ein weiteres, wirklich wichtiges Werkzeug, das man nicht übersehen sollte: den Dryfire Timer. Zwar ist dieses Feature nicht neu – entsprechende Apps sind bereits erhältlich –, aber es ist besonders interessant, dass es nun auch direkt in der App integriert wurde.

Die App bietet drei vorgebene Dryfire-Drills als Trainingsanreize: „DRAW“, „TRANSITIONS“ und „TWO POSITIONS“. Zu jedem Drill gibt es eine Videoerklärung. Anschließend folgt der Shottimer. Da die Mikrofone in Smartphones oft unterschiedliche Qualitäten haben, wird der „Klick“ des Abzugs nicht immer zuverlässig erkannt. Aus diesem Grund wurde ein „Par Timer“ integriert. Statt den „Klick“ per Mikrofon zu erkennen, gibt man eine Zeit in Sekunden an, zum Beispiel 1,5 Sekunden. Dann muss der Übende innerhalb der beiden „BEEEPS“ (zwischen denen dann entsprechend 1,5 Sekunden liegen) den Draw mit sauberem Ziehen des Abzugs durchgeführt haben. Hier werden schnell eigene Stärken und Schwächen deutlich. 

Der Hit-Factor-Calculator.

Achtung, kurzer Matematikexkurs. Der Hit Factor ist eine zentrale Kennzahl im IPSC (International Practical Shooting Confederation), die verwendet wird, um die Leistung eines Schützen in einer Stage zu bewerten. Er stellt das Verhältnis von erzielten Punkten zu benötigter Zeit dar. Der Hit Factor ist eine DER Hauptmethoden, um die Effizienz und Schnelligkeit eines Schützen zu messen.

Der Hit Factor wird folgendermaßen berechnet:

Hit Factor = Punkte / Zeit (in Sekunden)

Beispiel: Wenn ein Schütze 100 Punkte erzielt und die Stage in 40 Sekunden abschließt, beträgt der Hit Factor:

100 / 40 = 2,5

 

Je höher der Hit Factor, desto besser ist die Leistung des Schützen, da er entweder mehr Punkte erzielt hat oder die Stage schneller abgeschlossen hat. Oder beides. Er zeigt, wie effizient der Schütze in Bezug auf Präzision und Schnelligkeit ist. Ein hoher Hit Factor bedeutet, dass der Schütze sowohl schnell als auch präzise ist.

Er implementiert gleichzeitig eine sehr gute Vergleichbarkeit von mehreren Schützen. Das hat folgenden Grund: 

Im Bereich des praktischen Schießens sind "Speed and Accuracy" gleichwertige Partner. Hochpräzise Schüsse auf einen Daumennagel, die aber länger benötigen als ich für meine Steuererklärung, braucht kein Mensch. Sie sind auch in realen Einsatzszenarien (zivil und behördlich gleicherweise) nicht von Bedeutung. Genauso wenig wie das vollständige Entleeren eines Magazins in 2 Sekunden ohne einen einzigen Treffer in der Alpha-Zone. Beide Szenarien haben im praktischen Schießen keine Bedeutung. Geschwindigkeit und Präzision müssen tendenziell (!) Hand in Hand gehen. Und genau dort setzt der Hit-Faktor an. 

Hit Factor Rechner
 

Bild Oben: Hier der Hit Faktor Rechner. Der Bill Drill wurde in einer Zeit von 3.22 Sekunden geschossen. Da wir 5 Alphas und 1 Charlie geschossen haben, beträgt der Hitfaktor 8.7. Schießt dein "Rangebuddy" jetzt bei gleicher Zeit alle 6 in die Alpha-Zone, beträgt sein Faktor 9.32 und du kannst dich schämen gehen.

Who in the heck is Charlie Mike?

Denn eine schneller geschossene Doublette auf 2m kann eine langsamere auf 12m ausgleichen. Denn: Alpha-Zone ist Alpha-Zone. Beim praktischen Schiessen fällt die Unterscheidung von 10er, 9er, 8er... -Ringen weg. Es existieren mehr oder minder nur 4 Zonen: Alpha. Charlie. Delta. Mike. Diese existieren sowohl beim IPSC als auch beim USPSA (diese Variante des IPSC wird nicht in Deutschland geschossen) und deren jeweiligen Targets:

 

Targets.png
 

Bild Oben: Alpha, Charlie, Delta. Als "Mike" wird ein "Miss" bezeichnet. Dieser wird oft mit Strafsekunden oder -Punkten sanktioniert.

Da auch im Verteidigungsschiessen mittlerweile obige Targets genutzt werden, hat sich der "Hit-Faktor" für Einordnung der individuellen Fähigkeiten querschnittlich etabliert. Was man dafür natürlich benötigt, ist ein "Shot Timer", also ein Gerät, welches beim Schießen ein Signal ausgibt und dann die "Split Zeiten" misst. Dies sind die Zeiten zwischen den Schüssen. Ohne diesen - keine Berechnung eines Hitfaktors!

Fazit: Die App läuft flüssig und sauber. Im praktischen Einsatz auf der Range hatten wir keine Ausfälle. Sie ist im T.REX-typischen Corporate Design in schwarz und grün gehalten. Alles ist übersichtlich und verständlich. Das Eingeben der Drills und den Zeiten und "Hits" ist sehr intuitiv. Einziges "Manko": Die App ist komplett auf englisch. Was aber 2024 nicht wirklich ein Problem darstellen sollte. Was uns besonders gefällt: Für einen guten Range Day oder Wettkampf unter Freunden fallen endlich Taschenrechner und Zettel weg. Alles lässt sich perfekt eintragen und es sind sofort vergleichbare Ergebnisse vorhanden. Und etwaige Defizite sind sofort sichtbar. If you suck, you suck.