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Taktische Fitness - Bist du fit für den Einsatz?

Fitness boomt. Auch (und gerade) im taktischen und behördlichen Bereich. Doch was ist dran am aktuellen Hype? Und was meint man mit "taktischer Fitness"?

Fit für den Einsatz.

Der 21-jährige Bundespolizist Markus U. (Name geändert) sprintet einer flüchtenden Person hinterher. Adrenalin pumpt, seine Beine arbeiten. Nach 200 Metern steht ein zwei Meter hoher Gartenzaun im Weg. Früher wäre er da mit einem dynamischen Satz drüber. Heute aber sind die Beine schwer vom gestrigen Beintraining im Fitnessstudio. Der Schwung fehlt, er kommt nicht rüber. Die Festnahme scheitert beinahe. Diese Geschichte hat sich so zugetragen.

Dieses Beispiel zeigt, warum taktische Fitness nicht der  „Fitness für den Spiegel“ gleichzusetzen ist. Wer im Einsatz, auf der Jagd oder im sportlichen Wettkampf gegen starke Konkurrenz bestehen will, muss nicht nur ausdauernd und belastbar sein sondern muss auch zweckmäßig trainieren. Was ist damit gemeint? Trainingsvolumen und Kraft, (Kraft-)Ausdauer, Beweglichkeit und Rumpfstabilität müssen in einem Verhältnis zu den Anforderungen des Athleten stehen, sodass dieser im Einsatz unterstützt und nicht behindert.

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"Taktische Fitness" kann innerhalb von Sekunden relevant werden. Man denke nur an Verkehrsunfälle. Bildquelle: core vision training

 

Was ist taktische Fitness?

Der Begriff „taktische Fitness“ stammt aus dem militärischen und polizeilichen Trainingsbereich. Er beschreibt einen körperlichen Zustand, der auf die praktischen Anforderungen im Einsatz ausgerichtet ist – nicht auf Schönheitsideale oder sportartspezifische Bestleistungen.

Man kann sich das wie eine Dualität vorstellen:

 

  1. Alltagstauglichkeit
    • Du musst im normalen Alltag gesund, belastbar und schmerzfrei sein.
    • Dein Training darf dich nicht so auspowern, dass du im Dienst nicht mehr funktionsfähig bist.
  2. Einsatzrelevanz
    • Deine Fitness muss dich in realen Einsatzszenarien unterstützen: Hindernisse überwinden, Ausrüstung tragen, lange durchhalten, unter Stress präzise arbeiten.

 

Das Ziel ist nicht: maximaler Muskelumfang, niedrigster Körperfettanteil oder die schnellste Zeit auf 10 Kilometer laufen zu können.
Das Ziel ist:

  • Relativ viel Ausdauer (Vorallem aber hier um auch nach langen Belastungen klar zu denken)
  • Starker Core (für Stabilität bei jeder Bewegung)
  • Kraftausdauer (schwere Dinge oft und lange bewegen)
  • Mobilität (beweglich und verletzungsresistent sein)

 

„Cindy“ – Ein Klassiker für Einsatzkräfte

Ein gutes Beispiel für ein Workout, das viele dieser Fähigkeiten trainiert, ist „Cindy“ – ein sogenanntes CrossFit-Workout of the Day (WOD).

So funktioniert „Cindy“:

20 Minuten AMRAP (As Many Rounds As Possible – so viele Runden wie möglich) von:

  • 5 Pull-Ups (Klimmzüge)
  • 10 Push-Ups (Liegestütze)
  • 15 Air Squats (Kniebeugen ohne Zusatzgewicht)
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Anwärter für das SEK Berlin beim Klassiker: Pushups. Quelle: Bild.de

 

Was macht "Cindy" jetzt zu einen guten Allrounder als Workout für Einsatzkräfte?

„Cindy“ ist besonders relevant, weil es ein Ganzkörpertraining darstellt, bei dem Klimmzüge vor allem Rücken und Arme, Liegestütze Brust und Trizeps und Kniebeugen Beine sowie Gesäß fordern. Gleichzeitig sorgt die Belastung über 20 Minuten dafür, dass Puls und Atmung konstant hoch bleiben – eine Herz-Kreislauf-Situation, wie sie auch in vielen Einsatzlagen vorkommt. Darüber hinaus schult das Workout die Kraftausdauer, da das eigene Körpergewicht immer wieder über längere Zeit bewegt wird. Der praktische Nutzen ist offensichtlich: 

  1. Klimmzüge entsprechen in ihrer Bewegung dem Hochziehen an einer Mauer oder dem Überwinden anderer Hindernisse, 
  2. Kniebeugen simulieren das Aufheben schwerer Gegenstände aus der Hocke und 
  3. Liegestütze trainieren das Abstützen oder Aufrichten unter Last.
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Trainingsprinzipien für taktische Fitness

Taktische Fitness basiert auf klaren Trainingsprinzipien, die sicherstellen, dass körperliche Leistungsfähigkeit nicht nur aufgebaut, sondern auch erhalten bleibt. Ein zentrales Element ist die Periodisierung – der geplante Wechsel zwischen Belastung und Regeneration, um Übertraining zu vermeiden und die Leistungsentwicklung langfristig zu fördern. Statt isolierter Übungen stehen Ganzkörperbewegungen im Vordergrund, sogenannte Mehrgelenksübungen wie Kreuzheben, Stoßen oder Klettern, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen und realitätsnahe Bewegungsmuster trainieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einsatznähe: Trainiert wird mit Ausrüstung oder sogar in voller Montur, um die Belastungen des Einsatzes realistisch zu simulieren. Schließlich sollte das Training Kraft- und Ausdauerelemente kombinieren – etwa durch kurze, intensive Sprints direkt nach schweren Krafteinheiten – um die Fähigkeit zu fördern, auch unter Ermüdung leistungsfähig zu bleiben.

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Gerade für Jäger ist die Aufrechterhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit von elementarer Bedeutung. Quelle: mtntgh.com

Taktische Fitness für die Jagd

Für Jäger kann Fitness über den Erfolg oder Misserfolg einer Jagd und die eigene Sicherheit entscheiden. Wer etwa nach einem erfolgreichen Schuss ein Stück Schwarzwild aus der dichten Drombeerdickung ziehen muss, weiß, dass das reine Körpergewicht des Tieres oft nur ein Teil der Herausforderung ist. Das Gelände ist unwegsam, der Boden uneben, die Last sperrig – hier zählen beispielsweise auch Griffkraft, Rumpfstabilität und Ausdauer zu den erforderlichen Kompetenzen. Ähnlich anspruchsvoll ist eine Bergjagd auf Gams, bei der der Aufstieg über steiles, felsiges Terrain nicht nur kräftige Beine, sondern auch eine gute Kondition und sichere Balance erfordert. Noch deutlicher wird der Zusammenhang bei Auslandsjagden in entlegenen Regionen: Wer einen Karibu oder Elch erlegt, muss oft Dutzende Kilo Fleisch und Geweih in mehreren Märschen zurück zur Hütte oder ins Camp tragen – manchmal über Stunden, mit wechselndem Wetter und schwierigem Untergrund. Ohne gezieltes Training für solche Belastungen riskiert der Jäger nicht nur, körperlich an seine Grenzen zu stoßen, sondern auch, dass wertvolle Beute liegen bleibt oder gar Verletzungen auftreten. Taktische Fitness stellt sicher, dass Kraft, Ausdauer, Koordination und mentale Belastbarkeit in solchen Momenten im richtigen Verhältnis vorhanden sind.

Fazit zu "Taktischer Fitness"

Taktische Fitness ist eine absolute Grundvoraussetzung für alle, die in kritischen Momenten funktionieren müssen – ob als Polizist, Jäger oder Sportschütze. Sie erfordert eine Balance des Athleten: stark genug für schwere Lasten, ausdauernd genug für lange Einsätze, beweglich genug für jedes Hindernis. Gleichzeitig muss der Drahtleilakt zwischen Alltag und Belastung im Gym absolviert werden. Gleichzeitig muss auch auf die Ernährung geachtet werden. In der heutigen Zeit ist die Versuchung, andauernd hochverarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, enorm hoch.
Aber am Ende winkt die Belohnung: Denn wer "taktische Fitness" ernst nimmt, investiert nicht nur in seinen Körper, sondernam Ende des Tages in die Sicherheit von sich selbst und anderen.

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