Wehrpflicht: Mehrheit gegen Pistorius
Die Diskussion um eine Rückkehr zur Wehrpflicht nimmt in Deutschland erneut Fahrt auf. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit seinem Gesetzentwurf für einen freiwilligen Militärdienst einen Sturm der Kritik ausgelöst – nicht nur von der Opposition, sondern auch aus der eigenen Koalition.
Freiwilligkeit statt Zwang – Pistorius setzt auf Attraktivität
Der Plan des Ministers sieht vor, ab 2025 Fragebögen an junge Männer und Frauen zu verschicken. Männer wären verpflichtet, zu antworten – Frauen könnten sich freiwillig beteiligen. Ziel ist es, die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiv zu machen und junge Menschen auf rein freiwilliger Basis für den Dienst zu gewinnen. Pistorius argumentiert, dass die Bundeswehr so personell wachsen könne, ohne sofort eine allgemeine Dienstpflicht einzuführen. Er verweist auf das NATO-Ziel, bis 2035 rund 250.000 bis 260.000 Soldaten verfügbar zu haben.
CDU/CSU: „Freiwilligkeit reicht nicht“
Die Union hält den Entwurf für unzureichend. CDU-Sicherheitspolitiker Norbert Röttgen warnte, man brauche bis 2035 rund 90.000 zusätzliche Soldaten – freiwillig allein sei das nicht zu erreichen. Sein Vorwurf: Pistorius setze nur eine Seite des im Koalitionsvertrag vereinbarten „Schwedischen Modells“ um, das eigentlich eine Kombination aus Freiwilligkeit und Pflicht vorsieht.
Die Christdemokraten fordern daher klar die Rückkehr zur Wehrpflicht.
Stimmung in der Bevölkerung: Überdeutlicher Generationenkonflikt
Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt: 59 Prozent der Deutschen sprechen sich für eine verpflichtende Dienstpflicht aus, nur 32 Prozent lehnen sie ab. Auffällig: Zustimmung kommt vor allem von Älteren, während Jüngere eine Rückkehr zur Wehrpflicht klar ablehnen.
- 18–29 Jahre: 54 % gegen Pflicht
- 70 Jahre und älter: nur 19 % gegen Pflicht
Besonders stark ist die Unterstützung bei Unions-Wählern (80 %). Selbst in den Reihen der SPD-Anhänger sprechen sich 63 % für eine verpflichtende Lösung aus. Lediglich Grüne und Linke zeigen mehrheitlich Widerstand – bis zu 60 % möchten keinen Pflichtdienst für Jugendliche. Pistorius’ Gesetzesvorlage ist damit ein Testfall: Kann die Bundeswehr als Parlamentsarmee genug junge Menschen freiwillig gewinnen? Oder kehrt Deutschland, gedrängt von NATO-Verpflichtungen und öffentlichem Druck, zurück zur klassischen Wehrpflicht?
Fest steht: Die sicherheitspolitische Uhr tickt. Denn bis spätestens 2035 muss eine Antwort gefunden werden. Im Anbetracht der aktuellen Weltlage vermutlich früher.
Headerbild: www.spiegel.de
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